Exkursion nach Europa
FB Französisch Exkursion nach Europa
Geschrieben am 27.03.2017
Bin ich ein Europäer? Oder bin ich Deutscher?
Zumindest gestellt haben sollte man sich diese Frage schon einmal.
Das ist ein Teil der Arbeit der Stiftung Genshagen, die wir vergangenen Freitag mit dem Französisch-Leistungskurs der zwölften Klasse besuchten: Schülern diese Frage zu stellen und mit ihnen zusammen zu diskutieren. Normalerweise geht sie mit diesem Auftrag in die Schulen, doch wir haben die Sache umgedreht und sie besucht.
Unsere Exkursion fand im Rahmen des alljährlich vom Deutsch-Französischen Jugendwerkes, kurz DFJW, veranstalteten deutsch-französischen Entdeckungstages statt.
Die Stiftung Genshagen, die ihren Sitz im Schloss Genshagen hat, das sich im beschaulichen Dorf Genshagen in Ludwigsfelde befindet, hat sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, den Dialog über ein gemeinsames Europa sowohl auf politischer, als auch auf kultureller Ebene zu führen. Sie versteht sich als „Schnittstelle zwischen Zivilgesellschaft und Staat“, wie es in den Leitlinien der Stiftung steht.
Ein großes Vorhaben, mit dem sich zwischen den Feldern und langen Alleen Brandenburgs täglich Mitarbeiter aus Deutschland Frankreich und Polen beschäftigen. Die Zusammensetzung der Nationen geht auf das sogenannte Weimarer Dreieck zurück.
Getragen wir die Stiftung vom Land Brandenburg und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Dabei ist das Besondere an ihrer Arbeit, dass sie nicht existiert, um für konkrete Probleme tragfähige Lösungen zu erdenken. Diese Ungebundenheit und die etwas abseitige Lage bieten die besten Voraussetzungen für einen entschleunigten, konstruktiven und inspirierten Austausch zwischen europäischen Ländern.
Das dementsprechende Arbeitsklima spiegelt sich auch in unserem Besuch wieder. An die zehn Mitarbeiter sitzen uns in einem schönen Raum des Schlosses gegenüber, stellen ihre Arbeit vor und geben uns Tipps fürs Leben.
„Lernt Sprachen“, ist einer davon, „Lasst auf die Kultur unserer europäischen Nachbarn ein!“
Und ganz wichtig: „Ihr selbst seid Europäer!“
Sätze wie diese hallen später im Licht der erstarkenden Frühlingssonne bei einem Spaziergang durch den öffentlichen Schlosspark nach, in dem Bäume aus aller Welt stehen. Einen Tag, bevor am Brandenburger Tor Marche for Europe die Leute auf die Straßen ruft.
Und plötzlich weiß man all die mühsamen Jahren Französischunterricht zu schätzen, dank denen man nun sagen kann: „Je suis Européen!“