Klimakonferenz
Die Klimakonferenz ist eine in unregelmäßigen Abständen stattfindende Versammlung von 12 Schüler, 12 Lehrern, 12 Eltern und der Schulleitung. Ziel der Diskussionsrunde ist es Probleme im Schulklima zu erkennen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
4. Klimakonferenz
Am Samstag, den 17. September, fand hier bei uns am Weinberg-Gymnasium in der kleinen Aula die bereits 4. Schul-Klimakonferenz statt. Anders als an den runden Tischen der Politik streiten wir hier nicht um das Hinauszögern fast unvermeidbarer Katastrophen, sondern pflegen im Gegenteil ein inzwischen gewachsenes, kooperatives Schulklima. Da aber auch bei uns das Bessere der Feind des Gutes ist, haben wir diesmal den Schwerpunkt auf unser Kerngeschäft, den Unterricht, gelegt.
Wir, die Schüler, Lehrer und Eltern starteten also erneut mit jeweils 12 Vertretern in die Diskussionsrunde, die mit viel Verve und Kompetenz von der Bildungsinitiative „Mehr als lernen “ moderiert wurde. Zunächst einmal stellten wir uns vor. Mit Hilfe der Methode „Kugellager “ gelang dies sogar sehr gut und wir bekamen die Chance, Lehrer sowie Eltern und Schüler von einer völlig anderen, privateren Seite kennenzulernen, was im Schulalltag so nicht möglich ist.
In der Aula wie auch im Flur hingen weiße Flipcharts mit unterschiedlichen Themen, wie z. B. „Wie können Schüler gerechter behandelt werden? “, auf denen wir unsere Wünsche, aber auch Lösungsvorschläge notieren konnten. Die drei roten Punkte, die wir bekamen, um die in unseren Augen wichtigsten Fragen zu markieren, wurden benutzt, um sich einen Überblick über die Relevanz der Themen zu verschaffen. Danach fanden wir uns in kleinen Gruppen zusammen, bestehend aus je zwei Lehrern, Eltern und Schülern. „Think, pair, share “ nach diesem Schema richteten wir uns, während wir eifrig in Teams diskutierten. Wir versuchten gemeinsam Lösungen zu finden, welche wir auf bunte Karten schrieben, damit sie später mit all denen Teilnehmern der Klimakonferenz geteilt werden konnten.
Etwa gegen 12:00 Uhr gab es eine Pause, die zum Essen, Trinken und darüber hinaus auch zum Unterhalten untereinander diente. Ein besonderer Dank gilt hier unserem Schulträger, der uns durch seine großzügige finanzielle Unterstützung nicht nur die professionelle Moderation, sondern auch ein leckeres Pausenbuffet ermöglichte.
Weiter ging es mit Phase 2 und es wurden erneut Gruppen gebildet, die sich mit den übrig gebliebenen Inhalten auseinander gesetzt und obendrein einzelne Meinungen vertreten haben. Die Ergebnisse befestigten wir auf großen Pinnwänden, sodass sich jeder ein Bild der momentanen Situation machen konnte, sowie die Lösungen zu betrachten, die alle später noch einmal besprachen.
Insgesamt brachte die Klimakonferenz neben der Gewissheit, dass Schüler, Eltern und Lehrer bei uns auf ein stabiles, gemeinsames Fundament bauen, auch viele neue Wünsche und Ideen, die bloß darauf warten von uns umgesetzt zu werden.
Themen:
- Gerechtigkeit der Lehrer gegenüber Schülern
- Wie können die Unterrichtsthemen so eingebunden werden, dass der Alltagsbezug deutlicher wird?
- Wie machen wir Unterrichtsthemen für Schüler transparent?
- Schule- mehr als nur ein Lernort!
- So kann Differenzierung gelingen.
- Wie gelingt eine ausgewogene Methodenvielfalt?
- Was ist eine passende, sinnvolle Nutzung von Technik?
- Wie kann man Schüler für Unterrichtsthemen begeistern?
- Wie setzen wir das Schüler-/ Lehrerfeedback um?
Redaktion: Lorena Sellin 8/5, Elena Peuler 8/2 und Elisa Adjemian 8/2
3. Klimakonferenz
Am zweiten sonnigen Märzsonnabend 2011 trafen sich Schüler, Eltern und Lehrer zu ihrer bereits dritten Schulklima-Konferenz am Weinberg-Gymnasium um ihr schulalltägliches Miteinander zu analysieren und gegebenenfalls zu verbessern.
Es war der Tag nach dem Erdbeben in Japan und manchem Teilnehmer fiel es offensichtlich schwer, sich auf die im Vergleich dazu harmlosen Probleme eines Gymnasiums in Brandenburg zu konzentrieren. Aber schließlich ging es um das Wohlgefühl an einem Ort, an dem Schüler mehr als dreißig Stunden in der Woche verbringen.
Die Schülersprecher hatten unter der Federführung von Mareen Rösel und Johannes Gallon die Veranstaltung einberufen und mit einer aufwendigen Schülerumfrage als Grundlage für die Themenwahl vorbereitet. Steffen Gentsch, Studienleiter der Bildungsinitiative „Mehr als Lernen“, begann als Moderator den Vormittag mit dem Interaktionsspiel „Kreis der Gemeinsamkeiten“ und zeigte den Teilnehmern damit gleich zu Beginn, dass sie auf weit mehr Gemeinsames als Trennendes aufbauen könnten. Dies erwies sich als kluger Schachzug und so wurde in den nachfolgenden Gesprächsrunden - eingangs jeweils in den einzelnen Interessengruppen Schüler, Eltern, Lehrer und danach in heterogenen Gruppen zur Positionsdarlegung - zwar kontrovers diskutiert, aber das gemeinsame Ziel der Optimierung des Schulalltags blieb stets im Focus der Betrachtung. Dabei kamen die Themenkreise Informationsfluss, Schulleben und vor allem Schüler-Lehrer-Verhältnis zur Sprache.
Beispielsweise monierten die Schüler, dass es im Schulgebäude keinen ansprechenden Aufenthaltsraum für Pausen und Freistunden gäbe. Ein bedauerlicher Zustand, räumte Schulleiter Olaf Thiele ein, aber die Raumsituation werde sich im kommenden Schuljahr sogar verschärfen, denn die Schülerzahl werde auf annähernd 800 ansteigen und der geplante Anbau, in dem eine großzügige Cafeteria geplant sei, werde frühestens 2015 fertig gestellt.
Ungünstig auf das Schulklima wirkt sich - so ein Ergebnis der Schülerumfrage - aus, dass die Mehrheit vor allem der älteren Schüler nach Verklingen des letzten Klingelzeichens die Schule verlassen möchte. Arbeitsgemeinschaften haben so kaum noch eine Chance. Beispielsweise leidet seit langem die Webseite der Schule unter der mangelnden Bereitschaft von Schülern für deren Mitgestaltung. Eine aufschlussreiche Frage wäre natürlich die nach dem Grund für eine derartig massive Schulflucht - vielleicht ein mögliches Thema für die vierte Klimakonferenz.
Andererseits gibt es positive Beispiele in gleicher Weise. So schlug Felix Seifert aus dem 11. Jahrgang vor, dass ältere Schüler jüngeren bei deren Lernproblemen helfen könnten, ohne dass teure Nachhilfelehrer bezahlt werden müssten. Pädagogen wissen, wie nachhaltig diese Lernform ist.
Gerrit Pötter als Elternvertreter wies auf den manchmal konfliktreichen Umgang von Schülern und Lehrern miteinander hin. Nicht selten bestehe die Angst, Lehrer könnten allzu kritischen Schülern ihre Macht demonstrieren. Die Schule habe mit den gewählten Vertrauenslehrern sowie zwei unabhängigen Mediatoren probate Mittel zur Verfügung um Konflikte einvernehmlich beizulegen, so Lehrer Gerd Wundke. Bei fachlichen oder methodischen Fragestellungen stünden die Fachkonferenzen auch Schülern und Eltern zur Verfügung.
Insgesamt brachte die Klimakonferenz viele neue Ideen zutage, so zum Beispiel eine monatliche Schulversammlung zur Verbesserung der Kommunikation untereinander oder die Nutzung eines ehemaligen Umkleideraumes als Aufenthaltsmöglichkeit. Ferner sollen alle Lehrer von ihren Schülern regelmäßiges Feedback über ihren Unterricht erhalten.
Zum Abschluss bemerkte Moderator Gentsch, dass er noch bei keiner gleichartigen Veranstaltung so häufig „wohlwollendes Nicken“ als besonders häufig gezeigte Geste gesehen habe. Und Schulleiter Thiele schloss mit den Worten “Ich fand es gut, dass wir auf gleicher Augenhöhe diskutiert haben." ab.