Vorträge für die 10.-12. Klassen 2012

Referent/-in Thema
Herr Prof. Bangert Mit dem WWW Englisch lernen
Herr Bodemer Verständnis von Risiko und/ oder Bauchentscheidungen
Herr Prof. Butz Traumberuf Manager? – Ideen aus der Welt der Logistik (ab Klasse 11)
Herr Prof. Dietze Warum ist die Welt so bunt? (ab Klasse 11)
Herr Dr. Duschl Mikro- und Nanotechnologie bieten neue Ansätze in der Zellforschung
Herr Ehrlich Lebst du auf großem Fuß?
Herr Helfmann Vom Laserschwert zur Laserchirurgie
Herr Dr. Hoffmann Wie funktioniert Narkose, wie sicher ist sie und warum starb Michael Jackson?
Herr Dr. Hommel Innovationen im Pflanzenschutz - Der Maiszünsler muss weg! Oder etwa nicht?
Herr Johannes Fukushima - eine kritische Auseinandersetzung zur Atomenergie
Herr Prof. Kappes IceCube: Neutrinosuche mit dem ungewöhnlichsten Teleskop der Welt (ab Klasse 11)
Herr Prof. Klingler Stärke - Lebensmittel und Chemierohstoff (ab Klasse 11)
Frau Kollersberger / Frau Szizybalski CO2-Speicherung als Klimaschutzoption – Erfahrungen vom Pilot­stand­ort Ketzin, Brandenburg
Herr Prof. König Die Anfänge der Wahrscheinlichkeitsrechnung als Wissenschaft (ab Klasse 11)
Herr Prof. König Erfolgsgeschichte eines stochastischen Prozesses: die Brown'sche Bewegung (ab Klasse 11)
Frau Dr. Kotowski Synagogen in Brandenburg. Eine Spurensuche
Frau Lischke Das Schicksal kleiner flacher Seen im Klimawandel – Experimente und Modelle
Herr Melzer Mathe geht auch anders - Werdet StatistikerIn und wertet gemeinsam einen Fragebogen aus
Herr Obermann Was sind Großkanzleien und wie funktionieren sie? Welche Möglichkeiten gibt es, solche zu führen?
Frau Obermeier Das Erbrecht
Herr Prof. Oellrich Ein Zaubertrick - oder doch "nur" Mathe? (ab Klasse 11)
Frau Olonscheck / Herr Walther Extremwetterereignisse - Zeichen des Klimawandels?
Herr Dr. Pietsch "Ein-Blick" in den menschlichen Körper
Frau Dr. Regenspurg / Herr Blöcher Geothermie
Herr Dr. Sack The World according to Google – Vom Suchen und Finden im Internet (ab Klasse 11)
Herr Schmelzer Wie entsteht ein Pop-Song?
Herr Prof. Specovius Das Auto an der Steckdose? - Elektroantrieb für Fahrzeuge
Frau Svart-Gröger Die geheimnisvolle "Terra Preta" - wenn man Archäologie und Ökologie zusammendenkt!
Herr Dr. Weber Milchschaum, Eischnee und Dämmmaterial - die komplexe Natur von Schäumen
Frau Zelmer Virtuelles Wasser - Unser verborgener Wasserkonsum (ab Klasse 10)

Zusammenfassungen

Mit dem WWW Englisch lernen

Referent/-in: Herr Prof. Bangert

Erfahren Sie, wie Schüler/-innen in einem „digitalen Selbstlernzentrum“ Fertigkeiten wie Lese- und Hörverstehen trainieren und ihren Wortschatz sowie ihre Grammatikkenntnisse erweitern können. Wie sieht Sprachenlernen im Zeitalter von Apps und Google aus? Welche Rolle können Lernplattformen und online gestützte Lernmaterialien spielen?

Der Referent ist als „Netzfischer“ unterwegs und illustriert die Chancen eines abwechslungsreichen Sprachenlernens am Computer anhand zahlreicher Materialien, die jede/r im Internet kostenfrei nutzen kann.

 

Verständnis von Risiko und/ oder Bauchentscheidungen

Referent/-in: Herr Bodemer

Intelligent handeln heißt, bewusst und überlegt das Richtige zu tun und den Gesetzen der Logik zu folgen. Doch viele Entscheidungen treffen wir  einfach aus dem Bauch heraus. Tatsächlich führt an unserer Intuition kein Weg vorbei – ganz nach dem Motto: „weniger ist mehr“. Anhand verschiedener Beispiele wird gezeigt, wann und warum intuitive Entscheidungen oft sehr erfolgreich sind,  aber auch wann Intuition uns in die Irre führen kann.

 

Traumberuf Manager? – Ideen aus der Welt der Logistik (ab Klasse 11)

Referent/-in: Herr Prof. Butz

Manager arbeiten bereichsübergreifend: Sie benötigen Kenntnisse aus den Betriebs-, Volks- und Rechtswissenschaften ebenso wie ingenieurwissenschaftliches Know-how, um bei der Entwicklung und Produktion von Produkten mitsprechen und -entscheiden zu können. Diese Anforderungen finden sich auch auf dem Gebiet der Logistik wieder.

Logistiker planen und gestalten den Weg von Gummibärchen, Champagner und Smartphones zu den Kunden und benötigen dabei sowohl technisches als auch betriebs­wirt­schaftliches Wissen.

Diese inhaltliche Varianz wirft viele Fragen auf - besonders vor dem Entschluss für ein mögliches Studium. Das Studium des Wirtschaftsingenieurwesens an der Schnittstelle zwischen Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften bietet mögliche Antworten auf diese Fragen.

 

Warum ist die Welt so bunt? (ab Klasse 11)

Referent/-in: Herr Prof. Dietze

Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum der Himmel blau ist? Oder warum Häuser und Bäume in der Abendsonne rötlich erscheinen? Oder warum uns Berge in der Ferne blau vorkommen? Oder warum ein Gas gelb leuchtet, wenn es verbrennt? Oder warum grün als die Farbe der Hoffnung gilt? Oder warum in der Dämmerung alles grau aussieht? Wieso ergeben viele kleine farbige Pixel auf dem Fernseh­bildschirm ein buntes Bild? Und warum schillert Öl auf einer Pfütze bunt? Fragen über Fragen….

In einem anschaulichen Vortrag erfahren Sie, wie Farbe entsteht und wie sie unser Auge wahrnimmt. Sie hören, wie die Sinneszellen des Auges aufgebaut sind und wie Lichtreize im Gehirn zu einem farbigen Seheindruck verarbeitet werden. Sie erleben, wie ein Farbenblinder unsere Umwelt wahrnimmt und wie der Augenoptiker oder Augenarzt Farbenblindheit feststellen kann. Sie sehen, wie unterschiedlich farbiges Licht im Auge gebrochen wird und vieles mehr.

 

Mikro- und Nanotechnologie bieten neue Ansätze in der Zellforschung

Referent/-in: Herr Dr. Duschl

An die Nutzung von Zellen für neuartige medizinische Diagnose- und Therapieverfahren sowie die pharmazeutische Wirkstoffsuche werden große Erwartungen geknüpft. Für erfolgversprechende Ansätze ist die Verfügbarkeit kompetenter und zuverlässiger Verfahren für die Manipulation, die Prozessierung und die Charakterisierung von Zellen im Labor unerlässlich. Insbesondere die Vitalität und Funktionalität von lebenden Einzelzellen oder Zellgemischen müssen dabei stets gewährleistet sein. Daraus ergeben sich hohe Ansprüche an die Kompatibilität technischer Systeme mit den Anforderungen der Zellproben. Basierend auf Konzepten aus Mikrosystem-, Oberflächen- und Nanobiotechnologie werden in unserem Labor Lab-on-Chip-Systeme entwickelt, die die Analyse wichtiger Zelleigenschaften erlauben. Als Beispiele werden die Vermessung mechanischer Eigenschaften sowie die chemotaktische Aktivität von Zellen, insbesondere Krebszellen, vorgestellt.

 

Lebst du auf großem Fuß?

Referent/-in: Herr Ehrlich

Wenn wir Hunger haben, kaufen wir etwas zu essen. Wenn wir Licht brauchen, drücken wir den Lichtschalter. Doch hast du dich mal gefragt, wie viel Ackerfläche für deine Ernährung nötig ist und wie viel Energie du verbrauchst? In dieser Veranstaltung wird ein Konzept vorgestellt, mit dem man den individuellen Ressourcenverbrauch eines Menschen quantifizieren kann – der „Ökologische Fußabdruck“. In diesem Zusammenhang werden Auswirkungen des steigenden Ressourcenverbauchs erläutert. Wie kann man weniger Fläche und Energie verbrauchen? Hier können eigene Ideen eingebracht werden. Außerdem werden neue innovative Technologien präsentiert, die zukünftig ein nachhaltigeres Leben ermöglichen sollen. Auf welche Weise kann uns der Eisbär beim Energiesparen helfen? Wenn ihr die Antworten auf diese Fragen wissen wollt, dann seid ihr zu dieser Veranstaltung herzlich eingeladen.

 

Vom Laserschwert zur Laserchirurgie

Referent/-in: Herr Helfmann

Es wird die Möglichkeit eines Laserschwertes, wie es bei den Star Wars Filmen rege genutzt wird, physikalisch betrachtet. Die Realisierung eines Lasers ist heute Stand der Technik. Ein Laserschwert mit den in den Filmen zu beobachtenden spezifischen Eigenschaften hingegen nicht.
Kann nach heutigem Verständnis von Physik und Technik ein Schwert mit diesen Merkmalen hergestellt werden? Eine Antwort auf diese Frage soll ge­sucht werden. Das Schwert dient dem Durchtrennen von Materialien - auch auch von menschlichem Gewebe. Was macht das Laserschneiden so anders als das Schneiden mit einem Messer oder einem herkömmlichen Schwert? Wieso und wozu wird der Laser in der Medizin eingesetzt? Eine Betrachtung dieser Fragen soll den Laser von einer weniger martialischen Seite beleuchten.

 

Wie funktioniert Narkose, wie sicher ist sie und warum starb Michael Jackson?

Referent/-in: Herr Dr. Hoffmann

Haben Sie sich mal gefragt wie eine Narkose funktioniert ? Warum dauert die Narkose so lange wie die Operation es erfordert, wie wird sie gesteuert und wie gefährlich ist Narkose ? Wir besprechen Grundzüge der Allgemeinanästhesie, das Wirkprinzip von Anästhetika, Opiaten und Muskelrelaxantien, chemische und physikalische Mechanismen der Allgemeinanästhesie und das Funktionsprinzip von Anästhesiegeräten und schließlich finden Sie fast  von selbst die Antwort auf die Frage, warum Michael Jackson starb.  

 

Innovationen im Pflanzenschutz - Der Maiszünsler muss weg! Oder etwa nicht?

Referent/-in: Herr Dr. Hommel

Die Landwirtschaft bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Ökonomie, Ökologie und Sozialem. Ausreichend Biomasse für die Ernährung von Mensch und Tier, für Rohstoffe und Energie treiben die Intensität pro Flächeneinheit immer weiter nach oben. Leistungsfähige Pflanzenbestände sind dafür ein MUSS! Aber, blindes Vertrauen in Innovationen wie den chemischen Pflanzenschutzmitteln hat schon Rachel Carson vor genau 50 Jahren mit ihrem Buch „Silent Spring“ zu Recht angeprangert. Seitdem hat sich der Pflanzenschutz grundlegend gewandelt! Am Beispiel der Kontrolle des Maiszünslers in Deutschland werden die heute zur Verfügung stehenden Verfahren für den Erhalt leistungsfähiger Maisbestände und das Management ihre ökologischen und sozialen Auswirkungen vorgestellt. Der Maiszünsler ist einer der wenigen Schädlinge, die der Landwirt über ein breites Portfolio von Maßnahmen kontrollieren kann: Bodenbearbeitung, resistente Sorten, Parasitoide, biologische und chemische Pflanzenschutzmittel. Die oft auf dem ersten Blick beste Maßnahme entpuppt sich nicht selten als wenig nachhaltig: Bodenbearbeitung gefährdet die Bodenfruchtbarkeit durch Wind- und Wassererosion oder kostet zu viel Arbeitszeit oder Diesel, resistente Sorten sind hoch wirksam, werden aber abgelehnt, weil sie gentechnisch hergestellt werden, Parasitoide kosten zu viel oder die Maisfelder sind einfach zu groß, biologische Pflanzenschutzmittel sind teuer und oft nicht ausreichend wirksam, chemische Pflanzenschutzmittel sind billig und wirksam, haben aber Nebenwirkungen auf Nichtzielorganismen oder der Mais ist im Juli schon zu hoch zum Durchfahren. Das JKI erforscht die Vor- und Nachteile solcher Verfahren und fügt sie in Konzepte des integrierten Pflanzenschutzes ein.

 

Fukushima - eine kritische Auseinandersetzung zur Atomenergie

Referent/-in: Herr Johannes

Fukushima - Ein Ort in Japan, der international lediglich durch eine atomare Katastrophe bekannt geworden ist. Doch was genau ist da passiert und warum sprechen die Menschen davon bzw. von einer „Atomkatastrophe“? Zudem wird ständig von Kernschmelze und Radioaktivität gesprochen! Ist das schädlich? Sollte ich mir Sorgen deshalb machen? In meinem Workshop "Fukushima" möchte ich euch über Ursachen, Abläufe und Folgen dieses Ereignisses aus dem Jahre 2011 informieren und im Plenum darüber diskutieren, welche Folgen das für uns haben kann (politisch sowie persönlich; regional sowie global)! Alles wird natürlich experimentell begleitet!

 

IceCube: Neutrinosuche mit dem ungewöhnlichsten Teleskop der Welt (ab Klasse 11)

Referent/-in: Herr Prof. Kappes

Vor genau 100 Jahren entdeckte Victor Hess, dass die Erde von einem ständigen Teilchenstrom aus dem All getroffen wird. Um den Ursprung dieser kosmischen Strahlung zu ergründen, wurde unterMitwirkung von DESY das kubikkilometergroße Neutrino-Teleskop IceCube am Südpol gebaut. Im Vortrag werde ich erklären, was kosmische Strahlung und Neutrinos sind, und welche Rolle Neutrinos spielen. Anschließend werde ich die Zuhörer mitnehmen auf eine virtuelle Reise zum geographischen Südpol, zum Bau und Betrieb des größten Teilchendetektors der Welt.

 

Stärke - Lebensmittel und Chemierohstoff (ab Klasse 11)

Referent/-in: Herr Prof. Klingler

Stärke ist nach Zellulose mengenmäßig der wichtigste organisch-chemische Naturstoff, der in den Speicherorganen von vielen Pflanzen vorkommt. Die Bedeutung der Stärke hängt in erster Linie damit zusammen, dass sie ein wichtiger Roh- und Hilfsstoff für die Herstellung von Lebensmitteln sowie von Tiernahrung, außerdem auch für die Papier- , Textil- , Pharma- und die chemische Industrie ist. Es handelt sich um kleine Körner mit einer charakteristischen Größe und Form, aufgebaut aus einem Gemisch von Makromolekülen, deren Baustein die Glucose ist. Nativ oder nach dem Auflösen der gewachsenen Struktur entfaltet die Stärke eine Reihe interessanter Eigenschaften, abhängig von den Aufschlussbedingungen und ihrer Herkunft.

Zur Gewinnung von Stärke werden in Deutschland vor allem Mais, Weizen und Kartoffeln als Rohstoff verwendet. Von der isolierten Stärke wird ungefähr die Hälfte mit Hilfe von biotechnologischen Verfahren verzuckert, etwa ein Fünftel auf chemischem oder physikalischem Wege modifiziert und der Rest als native Stärke in den unterschiedlichsten Bereichen verwendet.

Im Rahmen des Vortrags wird ein Überblick über das Vorkommen, die technische Gewinnung, die Struktur sowie Eigenschaftsmerkmale der wichtigsten Stärkearten gegeben, dann werden die Möglichkeiten für chemische und physikalische Maßnahmen zur Modifizierung der Eigenschaften aufgezeigt, außerdem eine Reihe von Beispielen für die Verwendung von Stärken zur Herstellung von ausgewählten Lebensmitteln und technischen Erzeugnissen besprochen.

 

CO2-Speicherung als Klimaschutzoption – Erfahrungen vom Pilot­stand­ort Ketzin, Brandenburg

Referenten: Frau Kollersberger / Frau Szizybalski

Im Rahmen der Klimapolitik wird die Lagerung von Kohlenstoffdioxid (CO2) in tiefen Gesteins­schichten neben der Einsparung von Energie, der Effizienzsteigerung sowie dem verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien als eine potenzielle Maßnahme zur Reduktion der Treibhausgasemissionen im globalen Maßstab gesehen. Mit dieser Technologie sind aber auch Risiken und Ängste verbunden: Ist eine langfristige und sichere Speicherung ohne Gefährdung des Menschen und der Umwelt möglich?

Seit 2004 leisten Forschungsprojekte am Pilotstandort Ketzin im Westen Berlins einen wichtigen Beitrag zur wissenschaftlichen und unvoreingenommenen Beurteilung der geologischen Speicherung von CO2 im Kontext eines modernen Klimaschutzes. Seit Beginn der Speicherung von CO2 im Juni 2008 wurden bis zum Oktober 2012  61.400 Tonnen CO2 in Sandsteinhorizonte in einer Tiefe von 630 m bis 650 m injiziert. Am Beispiel des Standortes Ketzin kann gezeigt werden, dass die geologische CO2-Speicherung im Forschungsmaßstab sicher und verlässlich durchführbar ist. (http://www.co2ketzin.de)

Die geologische Speicherung von CO2 ist keine Erfindung des Menschen, sondern ein natürliches Phänomen. Erfahrungen durch natürliche CO2-Lagerstätten helfen die Bedingungen zu verstehen, unter denen Gas im Untergrund zurückgehalten wird. Im Anschluss eines Übersichtsvortrages zur CO2-Speicherung in Ketzin wollen wir anhand einiger Experimente diese Rückhaltemechanismen, welche im Untergrund wirken, veranschaulichen.

 

Die Anfänge der Wahrscheinlichkeitsrechnung als Wissenschaft (ab Klasse 11)

Referent/-in: Herr Prof. König

Die Wahrscheinlichkeitsrechnung hatte es viele Jahrhunderte lang schwer, ls eine mathematische Disziplin anerkannt zu werden. Zwar wurden viele inte­­ressante stochastische Probleme gelöst, aber das Gebiet hatte lange Zeit von seiner Hauptanwendung, dem Würfelspiel, einen schlechten Geruchangenommen, und etliche paradoxe Tatsachen erschwerten das Verständnis der Stochastik. Doch im 17. Jahrhundert begann eine langsame, tiefgreifende Entwicklung, an deren Ende die Wahrscheinlichkeitstheorie eine der wichtigsten mathematischen Teildisziplinen war. Ein paar Kapitel dieser Entwicklung wollen wir erzählen und illustrieren.

 

Erfolgsgeschichte eines stochastischen Prozesses: die Brown'sche Bewegung (ab Klasse 11)

Referent/-in: Herr Prof. König

Als der Biochemiker Robert Brown in den 1830er Jahren unter dem Mikroskop eine seltsame zuckende, unvorhersagbare Bewegung eines Pollens beobachtete, konnte er noch nicht wissen, dass die Erklärung dieses Phänomens nacheinander die Biologen, Physiker und Mathematiker für Jahrzehnte in Atem halten würde und bis heute immer noch nicht restlos gegeben worden ist. Anhand der Geschichte dieses Kampfes um die richtige Deutung der Brown'schen Bewegung wollen wir zeigen, wie sich Wissenschaft entwickeln kann.

 

Synagogen in Brandenburg. Eine Spurensuche

Referent/-in: Frau Dr. Kotowski

Fand der jüdische Gottesdienst seit dem Mittelalter meinst in privaten Betstuben statt, dokumentieren seit Mitte des 19. Jahrhunderts Synagogenbauten die zunehmende Akzeptanz der jüdischen Minorität in der christlichen Mehrheitsgesellschaft. Ein Großteil der jüdischen Gotteshäuser wurde während des Novemberpogroms 1938 in Brand gesteckt oder, sofern sie unmittelbar an Nachbarhäuser grenzten, derart zerstört, dass sie ihrer Funktion als Versammlungs-, Lern-und Gebetsstätte beraubt waren. Bis heute sind in manchen Orten die Spuren jüdischen Lebens fast vollständig verwischt, an anderen hingegen wieder – dank engagierter Bürger – sichtbar gemacht.

 

Das Schicksal kleiner flacher Seen im Klimawandel – Experimente und Modelle

Referent/-in: Frau Lischke

Der häufigste Seentyp weltweit betrachtet ist der kleine, flache See. Früher wurden Seen als abgeschlossene Ökosysteme betrachtet. Besonders für kleine, flache Seen ist es jedoch wichtig auch die Prozesse am Ufer des Sees zu kennen. Im Herbst beispielsweise kann viel Laub in den See fallen und den Organismen im See als Nahrung zur Verfügung stehen. Der Klimawandel verursacht, dass immer mehr Laub in die Seen gelangt. In meinem Projekt „TerraLac“ untersuchen viele Wissenschaftler gemeinsam, welche Folgen dieses Laub für den See haben wird. Wir haben dazu Experimente an Seen durchgeführt und Modelle entwickelt, die uns verstehen lassen, was in dem See mit dem Laub geschieht.

 

Mathe geht auch anders - Werdet StatistikerIn und wertet gemeinsam einen Fragebogen aus

Referent/-in: Herr Melzer

Im Zentrum des Workshops stehen ein theoretischer Vortragsteil sowie in ein Anwendungsteil, um die Grundzüge der Statistik zu vermitteln. Hierbei sollen praktische Bezüge zur Mathematik vorgestellt werden, die so nicht im Schulunterricht auftauchen.

Highlight ist das Kennenlernen des Programmpakets SPSS. Es ist grundlegend für statistische Auswertungen im sozial- sowie im naturwissenschaftlichen Bereich. Daher ist dieser erste Kontakt mit SPSS allgemein vorbereitend für viele Studienfächer zu betrachten. Zudem erhält jede Schülerinnen und jeder Schüler am Ende der Veranstaltung ein Handout mit Erklärungen und den wichtigsten Befehlen.

 

Was sind Großkanzleien und wie funktionieren sie? Welche Möglichkeiten gibt es, solche zu führen?

Referent/-in: Herr Obermann

In dem Vortrag wird anschaulich dargestellt, was eine Großkanzlei mit mehreren hundert Anwälten und Angestellten im Einzelnen ist, insbesondere wie Großkanzleien im inneren und nach außen gegenüber den Mandanten funktionieren. Aufgezeigt wird dabei die innere Organisation und Struktur solcher Kanzleien, die Idee von der gemeinsamen Berufsausübung sowie die Motivation, bestmögliche Dienstleistungen gegenüber den Mandanten zu erbringen und dies in Verbindung mit der Absicht, Gewinne zu erwirtschaften.

Im Vergleich zu Industrieunternehmen soll schließlich die Frage beantwortet werden, ob und bejahendenfalls auf welche Art und Weise solche "Firmen" geführt werden können.

Der Vortrag beschäftigt sich mithin mit einem Thema an den Schnittstellen Kanzlei/Rechts-wissenschaft/Soziologie/Betriebswirtschaft.

 

Das Erbrecht

Referent/-in: Frau Obermeier

Das Erbrecht geht notgedrungen jeden etwas an. Deshalb ist es gut zu wissen, welche Erbfolge das Gesetz vorsieht – und was man dagegen tun kann.

Anhand der Vorschriften zur gesetzlichen Erbfolge wird in das wissenschaftliche Lesen gesetzlicher Vorschriften und das Erfassen der damit verbundenen Tücken eingeführt.

Nach diesem Kurzworkshop kannst Du Dein Testament machen!

Mit Special: digitales Erbe. Was wird aus E-Mail, Facebook & Co, wenn ich das Zeitliche segne?

 

Ein Zaubertrick - oder doch "nur" Mathe? ( ab Klasse 11)

Referent/-in: Herr Prof. Oellrich

Der Zauberer nimmt zwei Stöcke, die durch 4 parallele Seile fest verbunden sind (Bild rechts). Er ver­drillt die Seile durch eine volle Umdrehung eines der Stöcke um eine Achse parallel zu den Seilen. Dann gibt er eine einfache Regel vor: die Seile dürfen um die Stöcke herumgeschlagen werden, aber nicht um sie gewickelt. Die Stöcke müssen dabei immer parallel bleiben, es ist keine Rotation erlaubt. Kann man die Verdrillung der Seile nur durch Umschlagen um die Stöcke aufheben? Niemand schafft es.

Der Zauberer nimmt ein zweites Paar Stöcke und verdrillt die Seile jetzt durch zwei volle Umdrehungen wie oben (Bild links). Gleiche Regel, gleiche Frage: kann man die Verdrillung der Seile auch hier nur durch Umschlagen um die Stöcke aufheben?

Dann macht der Zauberer eine elegante Handbewegung und die doppelt verdrillten Seile in seiner Hand fallen wieder parallel... .

Diesen Trick wollen wir einmal genauer betrachten. Wie kann es sein, dass eine einfache Verdrillung nicht aufzulösen ist, aber eine doppelte? Mit einfachen mathematischen Hilfsmitteln können wir nachbilden, was da passiert und dann ist plötzlich alles klar!

 

Extremwetterereignisse - Zeichen des Klimawandels?

Referenten: Frau Olonscheck / Herr Walther

Hitze, Trockenheit und Waldbrände in der einen Region. Unwetter mit Stürmen und Überschwemmungen in anderen. Haben solche Extremwetterereignisse in der Vergangenheit zugenommen und kann man sie schon auf den Klimawandel zurückführen? Was kommt diesbezüglich in der Zukunft auf uns zu?

 

"Ein-Blick" in den menschlichen Körper

Referent/-in: Herr Dr. Pietsch

Als Thema wollte ich zur diagnostischen Bildgebung, den Verfahren und den Möglichkeiten, auch ein bisschen zu den verwendeten Pharmaka sprechen. Ich wollte es eher kurzweilig halten, eine kleine Zeitreise von 1895 bis heute auch mit vielen Bildern und movies, dass alle vom Körper begeistert sind und die Diagnostik als wertvolle Hilfe und Schlüssel zu einer guten Therapie verstehen.

 

Geothermie

Referenten: Frau Dr. Regenspurg / Herr Blöcher

Als Geothermie bezeichnet man die Wärme, die im Inneren der Erde gespeichert ist und  die man nutzen kann, indem man  heißes Wasser aus sehr tiefen Erdschichten an die Oberfläche transportiert. Die Nutzung von Geothermie zur Bereitstellung von Heizwärme und Elektrizität gewinnt  mehr und mehr  an Attraktivität, da der Bedarf  alternativer, umweltfreundlicher und nachhaltigen Energien beständig zunimmt.  Obwohl schon seit Jahrzehnten in  vulkanischen Gebieten wie Italien und Island angewendet, ist die Geothermie in Deutschland noch wenig verbreitet und viele Forschungsfragen beispielsweise  zu den Themen

-wie kann man möglichst viel Wasser aus der Tiefe an die Oberfläche befördern und nutzen?

und

- was ist alles in diesem heißen Wasser gelöst und welche chemischen Reaktionen finden statt, wenn dieses heiße Wasser  an die Erdoberfläche befördert wird?

Müssen noch beantwortet werden.

In unserem Forschungsalltag als Geologen, den wir euch hier vorstellen wollen,  versuchen wir diese   Fragen zu beantworten.

 

The World according to Google – Vom Suchen und Finden im Internet (ab Klasse 11)

Referent/-in: Herr Dr. Sack

 

Wie entsteht ein Pop-Song?

Referent/-in: Herr Schmelzer

Wie wird eine Stimme im Rahmen einer Musikproduktion im Studio aufgenommen und welche Möglichkeiten der Bearbeitung gibt es?

 

Das Auto an der Steckdose? - Elektroantrieb für Fahrzeuge

Referent/-in: Herr Prof. Specovius

Die Zukunft der Mobilität setzt auf die Elektrizität. Wo kommt die Elektrizität her, wie und wie weit kann man sich mit elektrischer Energie vorwärtsbewegen? Grundlegende Gedanken zu Elektroantrieben aller Art und deren Energieversorgung sowie moderne Steuereinrichtungen zum Betrieb ganzer Fahrzeuge werden vorgestellt. Auf geklärte und ungeklärte Fragen sowie über zukünftige Entwicklungen bei elektrischen Fahrzeugantrieben wird eingegangen.

 

Die geheimnisvolle "Terra Preta" - wenn man Archäologie und Ökologie zusammendenkt!

Referent/-in: Frau Svart-Gröger

Nach dem Kolumbus Amerika entdeckt hat, begann die große Eroberung des westlichen Hemisphäre durch Europäer. Im 16. Jahrhundert suchten spanische Konquistadoren nach dem sagenhaften Goldland Eldorado. Aber was sie gefunden haben war viel wertvoller als Gold. Wundersame vielfältige Schätze der Amerikas, ohne die wir unser Leben nicht mehr vorstellen können, sind Mais, Tomaten, Kartoffeln, Paprika, Kürbis und vieles mehr. Ein anderer Schatz aus Amazonien, der noch nicht so eine große Verbreitung fand ist die geheimnisvolle "Terra Preta" - eine ganz besondere Erde, die über Jahrhunderte ihre Frucht­bar­keit nicht verliert und keine Düngung braucht. Was bedeutet für uns diese ver­heißungs­volle Entdeckung? Kann sie vielleicht unser heutiges Problem von Ernährungssicherheit im zunehmenden Klimawandel lösen und dabei den Regenwald retten? Ein Vortrag mit Ansichtsmaterialien gibt Einblicke in dieses aktuelle Thema.

 

Milchschaum, Eischnee und Dämmmaterial - die komplexe Natur von Schäumen

Referent/in: Herr Dr. Weber

Schäume sind in unserer alltäglichen Welt allgegenwärtig. Überraschenderweise bieten Sie der Wissenschaft jedoch noch viele offene Fragen und ihre komplexe und dynamische Natur ist noch nicht vollständig verstanden. Wer wissen möchte, warum Badeschaum zusammenfällt, Eischnee nicht so einfach herzustellen ist oder wissen möchte, wie man einen guten Milchschaum herstellt ist er richtig. Die zugrunde liegenden physikalisch-chemischen Zusammenhänge von Schäumen sollen anschaulich erklärt werden.

 

Virtuelles Wasser - Unser verborgener Wasserkonsum (ab Klasse 10)

Referent/-in: Frau Zelmer

Während der Haushaltswasserbedarf seit zwei Jahrzehnten kontinuierlich zurückgeht, nimmt unser Konsum an „verborgenem“ oder „virtuellen“ Wasser ständig zu. Unser Import von Lebensmitteln und biogenen Rohstoffen ist in den jeweiligen Herkunftsländern mit einem Wasserbedarf verbunden, der weit über dem Wasserdargebot Deutschlands liegt. Deutschland ist ein Wasserimportland – d.h. ein bedeutender Anteil unserer Wassernutzungen spielt sich im Ausland ab. Der Knackpunkt dabei: Mit unserem virtuellen Wasserbezug verschärfen wir den Wasserstress und die Wasserkonflikte in den semiariden (halbtrockenen, niederschlagsarmen) Regionen der Erde.