10 Jahre Tag der Wissenschaften am Weinberg-Gymnasium

Im Leitbild unserer Schule heißt es:

„Wir erachten die Entwicklung der Studierfähigkeit aller Schülerinnen und Schüler als grundlegende Aufgabe. Die Aneignung von fachspezifischen Lern- und Arbeitsmethoden sowie das Erlernen sozialer Kompetenzen, die ein Studieren und Forschen nach dem Schulabschluss ermöglichen, stehen für uns im Mittelpunkt der Bildungs- und Erziehungsarbeit. Wir bieten einen lebensnahen und interessanten Unterricht und erziehen die Lernenden zu einer unabhängigen und kritischen Denkweise, die ein eigenverantwortliches Handeln ermöglicht.“

Unter dieser Prämisse veranstalten wir am 8.11.2019 zum 10. Mal einen „Tag der Wissenschaften“ an unserer Schule.

Dieser besondere Projekttag verbindet Wissenschaft und Schule am Weinberg Gymnasium in einer Art und Weise, wie sie einzigartig in der Schullandschaft unserer  Umgebung ist.

10 Jahre Tag der Wissenschaften bedeuten:

  • Viele Eltern unserer Schüler, ehemalige Schüler des Weinberg-Gymnasiums und Dozenten verschiedenster Wissenschaftsbereiche aus Universitäten und Hochschulen geben interessante Einblicke in ihr berufliches Umfeld, ihre Fachgebiete und berichten über Ergebnisse aktueller Forschungen.
  • Eine kleine Arbeitsgruppe aus der Lehrerschaft des Gymnasiums zeichnet für die Organisation verantwortlich. Die rund 750 Schüler haben so die Möglichkeit, ihren Interessen entsprechend, aus den Themen der über 50 Referenten Vorträge zu wählen.
  • In den Pausen zwischen den drei Vortragsblöcken kommt es bei Kaffee, Kuchen und kleinem Catering zu einem regen Informationsaustausch zwischen Referenten und Lehrern.

Unterstützt wird der Tag der Wissenschaften in jedem Jahr von der Schulleiterin Fr. Thiele und dem  vielfältigen Einsatz der Beschäftigten des Weinberg-Gymnasiums, wovon sich auch unsere Ehrengäste, darunter der Minister für Jugend, Bildung und Sport a.D. Herr Baaske, der Landrat Herr Blasig und verschiedene Schulräte überzeugen konnten.

Wir hoffen auch in diesem Jahr auf ein gutes Gelingen des 10. Tages der Wissenschaften!

Arbeitsgruppe Tag der Wissenschaften
(Fr. Bicher, Fr. Dr. Heldt, Hr. Kutzner)

Vorträge am Tag der Wissenschaften

Frau Dr. Höflich: 1000 mal kleiner als ein Haar und redet mit Licht

Jeder von euch weiß, was Licht ist. Oder doch nicht? In der Physik kann man Licht als Welle beschreiben, ähnlich zu einer Wasserwelle. Die Berge und Täler dieser Wellen sind unfassbar nah beieinander. Stellt euch vor, ihr schneidet ein einzelnes Haar der Länge nach in 200 extrem dünne Teilhaare. Deren Dicke entspricht nun etwa der Entfernung zweier Wellenberge in rotem Licht. Das ist schon verdammt winzig! Trotzdem kann ich Goldlocken herstellen, die noch winziger sind. Aber was passiert eigentlich, wenn metallische Strukturen noch kleiner als die Wellenlänge des Lichtes sind?

Herr Dr. Walz: Alkohol und der Verlust des Glücks der Kinder

Alkohol und der Verlust des Glücks der Kinder

Herr Dr. Welzbacher: AR/VR in Bildung und Beruf - interaktive 3D-Visualisierung von Ideen und Produkten

AR/VR in Bildung un Beruf - interaktive 3D-Visualisierung von Ideen und Produkten

Herr Holderberg: Berufsbild Unternehmensberater – Die Arbeitswelt im Wandel der Digitalisierung

Digitalisierung ist allgegenwärtig – doch was bedeutet das in der Praxis? Ein Vortrag über die Veränderungen im Berufsalltag von Unternehmen und Mitarbeiter

Frau Dr. Hahne / Herr Dr. Hahne: CAR-T Zelltherapie - Das Immunsystem 2.0 gegen Krebs

Das Immunsystem als unser Freund schützt uns mit seinen vielen verschiedenen Bestandteilen vor Infektionen. Bei Krebs stößt es jedoch mitunter an seine Grenzen. Neuste Methoden der Gentechnik machen einen ganz neuen therapeutischen Ansatz im Kampf gegen Krebs möglich. Wir zeigen euch wie es möglich ist, effektiv und zielgerichtet Krebszellen durch von Viren veränderte T-Zellen zu bekämpfen.

Herr Dr. Schroeter: Chemie ist, wenn es knallt und stinkt - Nutzen von chemischen Reaktionen für moderne Kunststoffe

Kunststoffe oder auch Polymere, wie der Chemiker sie nennt, sind für jeden allgegenwärtig. Jeder kommt im alltäglichen Leben mit ihnen in Berührung. Sie erleichtern vieles und sind vielseitig verwendete Materialien, aber haben auch ein bekanntes Problem: Sie verschwinden nicht einfach in der Umwelt, weil sie sehr stabil sind. Um hier Abhilfe zu schaffen, wurde eine neue, interessante Gruppe von Kunststoffen entwickelt, die in der Umwelt abbaubar sind. Man bezeichnet eine solche Fähigkeit von Kunststoffen als Funktion. Zusätzlich können weitere Funktionen in Kunststoffe eingebaut werden und diese dann auf Anforderung, durch einen sog. Stimulus, bestimmte Eigenschaften ändern zu lassen. Wir zeigen wie die Chemie bestimmte Stimuli erzeugt, wie z.B. Wachstum aus Feuer entsteht, ein Vulkan durch Kontakt mit Flüssigkeiten oder ein Feuerwerk durch eine geringe Menge Eis gezündet werden. Ferner werden die Verarbeitung von Kunststoffen und deren Anwendungen in Medizin oder Technik vorgestellt.

Herr Dr. Scholz: Coole Nachbarsterne

Überraschenderweise sind längst nicht alle Nachbarsterne bekannt. Der allernächste Stern, Proxima Centauri, wurde erst vor etwa hundert Jahren entdeckt. Das liegt daran, dass er, wie die meisten Sterne in unserer Galaxis, kühler ist als unsere Sonne und nur schwach rot leuchtet. Noch schwerer auffindbar sind die sogenannten Braunen Zwerge. Diese scheinen anders als normale Sterne mit der Zeit immer schwächer. Sogar die uns nächsten Braunen Zwerge sind heute bereits so stark abgekühlt, dass sie fast unsichtbar sind!

Herr Dr. Potempa: Das Ende des Ersten Weltkrieges - Versailles und seine Folgen

Das Ende des Ersten Weltkrieges - Versailles und seine Folgen

Herr Hausmann: Das Jugendstrafverfahren in der Bundesrepublik Deutschland

Ich werde im ersten Teil den Lauf des Ermittlungs- und Jugendstrafverfahrens erläutern und typische Fälle aus dem Bereich Straßengewalt-, Drogen-, Internet- und Schulkriminalität (Mobbing) referieren. Im zweiten Teil sollen die SchülerInnen Gelegenheit erhalten, Fragen zu stellen, auch zur jur. Ausbildung sowie den klassischen jur. Berufsbildern.

Herr Lehmann: Datensicherheit im Netz - Welche Informationen sollte man im Internet nicht preisgeben, was sind Fishing-Mails, wie kreiere ich sichere Passwörter usw.

Der englische Komiker James Veitch sagte einmal: Das Internet hat uns Zugang zu allem gegeben, aber auch allem Zugang zu uns. Darum ist es wichtig zu beachten, welche Informationen über uns wir wo preisgeben, welche überhaupt nicht ins Netz gehören und wie man sich schützen kann. Ein Vortrag über den richtigen Umgang mit dubiosen Freundschaftsanfragen und Gewinnspielen in sozialen Netzwerken, seltsamen Mails von vermeintlichen Banken und Prinzen und einer Methode sichere Passwörter zu erstellen.

Herr Dr. Scharp: Dein alltäglicher Ressourcenkonsum - Einweg und Müll vermeiden als Beitrag für den Klimaschutz

Mit anfassbaren Beispielen aus Haushalt, Büro und Schule, Essen und Kleidung

Frau Wimmer: Die persönlichen Farben - verstehen & erleben

Es gibt unendlich viele Farben und es gibt Farben, die genau die Richtigen für eine Person sind. Jeder Mensch hat, abhängig von seiner Haut-, Haar- und Augenfarbe ein bestimmtes Farbspektrum, das ihn in seinem Wohlbefinden unterstützt und ihn zum Strahlen bringt. Wie man die besten Farben für jemand herausfindet, wird erklärt und gezeigt. Hierzu wird eine Freiwillige benötigt, die als Modell eine Kurz-Analyse an sich und für die anderen erleben wird - diese bekommt als Dankeschön einen kleinen individuell erstellten Farbpass.

Frau Prof. Dr. Koksch: Duftstoffe und Parfümherstellung

Die Wirkung von Duftstoffen und Aromen hat Menschen schon immer fasziniert. Seit Jahrhunderten werden sie als ätherische Öle aus verschiedenen Pflanzen isoliert und in Form von Gewürzen, Tees, Salben, Arzneien und Duftwässern verwendet. Im Rahmen des Vortrags und anhand von kurzen Experimenten, bei denen jeder mitmachen darf, werden die wir den Schülerinnen und Schülern verschiedene Methoden der Duftstoffgewinnung zeigen und die Prinzipien zur Herstellung eines Parfüms erklären.

Herr Dr. Potempa: Ehrenmale, Gedenkstätten, Kriegerdenkmale - Schlaglichter der Erinnerungskultur

Ehrenmale, Gedenkstätten, Kriegerdenkmale - Schlaglichter der Erinnerungskultur

Herr Dr. Pietsch: Ein Blick in den menschlichen Körper - die Entwicklung der modernen Radiologie

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts hatten Mediziner keinerlei Methoden zur Verfügung in das Innere ihrer Patienten zu blicken ohne Diese zu verletzen. Oft blieb die Diagnose so lange unbekannt, bis erste mutige Chirurgen das Skalpell zur Hand nahmen. Fundierte Diagnosen blieben der Erfahrung der Ärzte und leider allzu oft dem Zufall überlassen. Dies änderte sich grundlegend mit der Entdeckung der Röntgenstrahlung und der damit einsetzenden Entwicklung der diagnostischen Bildgebung. Es war der Beginn einer nunmehr fast 120 Jahre andauernden stetigen Suche nach neuen Technologien und klinischen Anwendungsmöglichkeiten, um täglich das Leben und die Gesundheit vieler Patienten aufs Neue zu bewahren. Der Vortrag ist eine kleine Zeitreise, beginnend mit der Entdeckung der X-Strahlen 1895, bis hin zur modernen Computertomographie von heute. Die wichtigsten technologischen und wissenschaftlichen Fortschritte in der bildgebenden Diagnostik, ihre Entdecker und Entwickler werden erläutert bzw. vorgestellt. Dabei wird auch versucht auf die wichtigsten Ereignisse im jeweiligen historischen Abschnitt einzugehen. Ziel ist es, den Jugendlichen die Möglichkeiten der modernen Diagnostik zu erläutern, sie vom Enthusiasmus und der Zielstrebigkeit vergangener Forscher zu berichten und zu begeistern, sie aber auch mit Verantwortung für das eigene Ich, dem eigenen Körper und seiner Vergänglichkeit zu konfrontieren.

Herr Prof. Oellrich: Ein Zaubertrick - oder doch nur Mathe?

Der Zauberer nimmt zwei Stöcke, die durch 4 parallele Seile fest verbunden sind (Bild rechts). Er verdrillt die Seile durch eine volle Umdrehung eines der Stöcke um eine Achse parallel zu den Seilen. Dann gibt er eine einfache Regel vor: die Seile dürfen um die Stöcke herumgeschlagen werden, solange diese parallel bleiben. Es ist keine Rotation erlaubt. Kann man die Verdrillung der Seile nur durch Umschlagen um die Stöcke aufheben? Niemand schafft es. Der Zauberer nimmt ein zweites Paar Stöcke und verdrillt die Seile jetzt durch zwei volle Umdrehungen wie oben (Bild links). Gleiche Regel, gleiche Frage: kann man die Verdrillung der Seile auch hier nur durch Umschlagen um die Stöcke aufheben? Dann macht der Zauberer eine elegante Handbewegung und die doppelt verdrillten Seile in seiner Hand fallen wieder parallel ... Diesen Trick wollen wir einmal genauer betrachten. Wie kann es sein, dass eine einfache Verdrillung nicht aufzulösen ist, aber eine doppelte? Mit einfachen mathematischen Hilfsmitteln können wir nachbilden, was da passiert und dann ist plötzlich alles klar!

Frau Ulbrich: Einblicke in Sprache und Leben gehörloser Menschen

In unserer Gesellschaft leben wir mit Menschen unterschiedlicher Art zusammen, unter Anderem mit gehörlosen/tauben Menschen, die zwar eine recht kleine Minderheit sind, jedoch mit eigener Sprache und Kultur. Der Workshop soll zum Einen eine Einführung in die deutsche Gebärdensprache geben. Anhand eines gebärdensprachlichen Videos werden einzelne Gebärden erarbeitet und näher erläutert. Zudem wird das deutsche Fingeralphabet vorgestellt und das Fingern verschiedener Begriffe eingeübt. Ein weiterer wesentlicher Aspekt liegt auf Informationen zum Leben der tauben Menschen. Dabei geht es z.B. um solche Fragen: Was macht Gehörlosenkultur aus?, Wo gehen Gehörlose zur Schule?, Woher wissen Gehörlose, dass es an der Türe klingelt?

Herr Prof. Dr. Spahn: Eine Reise mit Cassini durch Saturns Reich

Wir laden die Schüler zu einer fantastischen Reise mit der Raumsonde Cassini in die Welt Saturns ein, werden ihn mit der Strukturvielfalt seiner Planetenringe bekannt machen und ihn in die Welt der Eissatelliten Saturns entführen. Natürlich darf die von Methanflüssen zerklüftete und mit Methanseen, -meeren und auch Dünen bedeckte Oberfläche des Mondriesen Titan nicht fehlen, den eine dichte Atmosphäre umgibt.

Herr Prof. Dr. Wilkens: Einsteins Geige und Plancks Klavier -- Warum mögen PhysikerInnen Musik -- und was hat das eigentlich mit Mathematik zu tun?

Seit Pythagoras Zeiten sind Mathematik, Physik, Astronomie und Musik(theorie) im sog. Quadrivium eng verflochten. Pythagoras in der Schmiede, mit der Identifizierung der Oktave und der Quinte, Johannes Kepler Harmonices Mundi, mit den drei Planetengesetzen, Isaac Newtons Farbenlehre, mit dem sichtbaren Spektrum in einer Oktave, Eulers Gradus Suavitatis, mit der zahlentheoretischen Quantifizierung des Wohlklangs von Akkorden, Max Plancks Natürliche Stimmung der Vokalmusik, seine quantenmechanischen Oszillatoren und die Erfindung von h-quer -- überall ist Musik im Spiel. Woher kommt das, was hat Musik eigentlich mit Mathematik zu tun, und warum sind viele PhysikerInnen immer auch MusikerInnen?

Frau Obermeier: Erbrecht reloaded – FSK ab 16 – Alles was Sie übers Erben und Vererben immer schon wissen wollten - Nach diesem Workshop können Sie Ihr Testament machen

Das Erbrecht ist ein in sich geschlossener Teil des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) und deshalb gut geeignet, in den Umgang mit zivilrechtlichen Vorschriften einzusteigen. Erbrecht ist trocken und theoretisch? Von wegen! Es gibt sicherlich mehr Tote als im Tatort und die spannende Suche nach den Erben beginnt. Sollte der Erbe gar der Mörder sein und wenn ja, darf er dann noch erben? Und noch etwas: Beim Erben und Vererben kann man fast alles falsch machen, muss man aber nicht, wenn man Bescheid weiß. Erbrecht hat nichts mit Mathe zu tun? Auch falsch. Wer die einfachsten Grundzüge der Bruchrechnung nicht beherrscht, ist aufgeschmissen

Frau Dr. Herrmann: Fair-Play: Warum es Wettbewerbshüter gibt

Warum sind im Jahr 2013 plötzlich die Schokoladenpreise gestiegen und was hatten Haribo, Nestlé und Mars damit zu tun? Warum heiraten Supermarktriesen wie Edeka und Kaisers Tengelmann? Was genau ist ein LKW-Kartell? Warum führt eine große Machtposition von Unternehmen zu Problemen und wer ist in solchen Fällen der Schiedsrichter? Diesen und vielen weiteren Fragen werden wir gemeinsam auf den Grund gehen. Dabei werden wir einen Blick auf die spektakulärsten Kartellfälle werfen und schauen, welche Antwort der Gesetzgeber darauf hat.

Herr Dr. Helfmann: Forschungsförderung in Deutschland am Beispiel der Medizintechnik-Förderung durch das BMBF

In Deutschland wird Forschung und Entwicklung in allen für unsere Gesellschaft wichtigen Bereichen unterstützt, d.h. finanziell gefördert. Aber, wie funktioniert die staatliche Forschungsförderung? Wer, was und vor allem warum wird gefördert? Diese Fragen sollen in einer Übersicht beantwortet und ein paar Förderbeispiele aus der Medizintechnik vorgestellt werden. Soviel schon jetzt zu Förderung allgemein: Auch die Schulen werden in Deutschland gefördert – mit dem DigitalPakt Schule soll in den nächsten fünf Jahren mit fünf Mrd. € die digitale Kompetenz gefördert werden.

Frau Arentsen: Galaktische Archäologie: Vom Suchen und Finder uralter Sterne

Die Galaktische Archäologie ist der Teil der Astronomie, der sich mit der Geschichte unserer Milchstraße beschäftigt. Wie ist sie zustande gekommen? Wie sah sie früher aus? Dazu nutzt man die Sterne in unserer Galaxie. Jeder Stern hat einen einzigartigen chemischen Fingerabdruck, der etwas über seine Geschichte erzählt. Die ältesten Sterne, die fast so alt wie das Universum sind, geben uns wichtige Einblicke. Aber wie findet man diese uralten Sterne zwischen all den anderen? Und was erzählen sie uns?

Herr Schubert: Geld, Kredit, Schulden und all das, was und wem nützt es?

Wie nützlich oder schädlich sind Investoren und Finanzbranche? Geld ist ein Mittel zur Gestaltung unserer Gegenwart. Sind Schulden schädlich, oder machen sie den Weg frei, wie die Volksbanken sagen? Warum hat der Staat Schulden und was ist das Besondere an Staatsschulden? Sind die Staatsschulden Deutschlands tragbar, oder fressen sie uns auf? Was sind solide Staatsfinanzen, und was ist überhaupt die Bonität eines Staates? Diesen und ähnlichen Fragen wollen wir mit Bezug zur aktuellen Situation nachgehen.

Frau Bernadi: Haus des Geldes

Die Bundesbank tritt für den Durchschnittsbürger nur selten in Erscheinung und dennoch nimmt sie wichtige Aufgaben für uns alle wahr. Das hat einen einfachen Grund: Ohne Moos nichts los!. In der Veranstaltung Haus des Geldes betrachten wir die Aufgaben der Bundesbank und erarbeiten gemeinsam ihren Einfluss auf unser tägliches Leben.

Herr Vorogushyn: Hochwasser und Dürren in Zeiten des Klimawandels

Wir begeben uns zunächst auf die Reise in die Vergangenheit und schauen uns die Entwicklung des Klimas der letzten Jahrtausende an. Mit geowissenshcaftlichen Detektiv-Methoden lernen wir über extreme hydrologische Ereignisse in der Vergangenheit. Dann schauen wir auf die Klimaprozesse und die hydrologischen Ursachen, die Hochwasser und Dürren verändern können, und wagen einen Blick in die Zukunft, wie unser Alltag im veränderten Klima aussehen könnte.

Herr Prof. Dr. Bischoff: Hören und Emotionen - Was geschieht in und mit uns, wenn wir Musik hören?

Seit Jahrtausenden spielt Musik in allen Kulturen und vielfältigen gesellschaftlichen Zusammenhängen eine herausragende Rolle. Musik kann heilen, krank machen und sogar töten, ohne Spuren zu hinterlassen. In meinem Vortrag möchte ich einigen Fragen nachgehen, die uns angehen: • Wie und womit hören wir? Vom Wackeln des Trommelfells bis zum komplexen Klangbild in unserem Gehirn. • Was geschieht mit mir und in mir, wenn ich Musik höre? Warum kann ich bei bestimmter Musik einschlafen und bei anderer Musik wach und aufgeputscht? • Wie leistungsfähig ist mein Ohr? Mit einem kleinen Experiment werden wir feststellen, dass unser Ohr viel, viel mehr kann als unsere Augen. • Wie fängt die Zwergohreule eine Maus? Anhand eines kleinen Beispiels aus der Tierwelt wird der Frage nach der Leistung des Gehirns beim Hören nachgegangen. Dieses und noch viel mehr wird Gegenstand meines Vortrags sein. Wer also mehr über sich und sein Ohr sowie darüber, was Musik in ihm bewirkt, erfahren will, ist herzlich eingeladen.

Frau Prof. Ripke: Ich sehe was, was Du nicht siehst …(Geo-Quiz mit Satellitenbildern)

Satelliten beobachten unseren Planeten und offenbaren uns die wunderschönen geheimnisvollen Bilder, die nur die Natur erschaffen kann. Wie entstehen diese Bilder und was kann man darauf erkennen? Diese Fragen werden beantwortet. In einem GeoQuiz kann jeder sein eigenes Wissen überprüfen, es winken schöne Preise!

Herr Borries: Internetgiganten – ein Beispiel: womit Google Geld verdient

Im Internet ist doch vieles kostenlos – könnte man meinen. Im Vortrag soll gezeigt werden, womit Google und vergleichbare Firmen Geld, sehr viel Geld verdienen. Vieles ist tatsächlich nicht kostenlos, sondern wird mit anderer Währung bezahlt – unseren persönlichen Daten. Ein Beispiel: Ein Android-Handy – mit Betriebssystem von Google – eine verpflichtende E-Mail-Adresse – natürlich bei gmail.com, da man sonst etliche Funktionen des neuen Handys nicht nutzen kann - Standortdienste freigegeben – wieso jetzt ein Hinweis, dass mein Bus nicht fährt, die S-Bahn im Stau steht oder die Straße gesperrt ist??? Woher weiß eigentlich Google, dass ich jeden Morgen diesen Weg zur Schule/Arbeit fahre und dieses Verkehrsmittel nutze??? Achja, den Wetterbericht gleich mit genauer Windprognose, da ich mehrmals nach Segelzubehör im Internet gesucht habe …. und noch der Hinweis auf die Veröffentlichung der neuen Staffel meiner sonst bei YouTube gesehenen Lieblingsserie – wie geht das? Die vermeintlichen Vorteile erkaufen wir uns mit der Preisgabe von persönlichen Daten. Häufig wissen die Firmen wie Google und Facebook dann mehr über uns als unsere Eltern oder die beste Freundin / der beste Freund. Und die Aussage, ich habe doch nichts zu verbergen, kann man gerade vor dem Hintergrund der Deutschen Geschichte nicht so unkommentiert stehen lassen.

Frau Herzog: Intersexualität

Intersexualität?! Spätestens durch die LGBTQ-Bewegung sind Worte wie Homosexualität, Transgender und Queer allen bekannt. Aber was hat es mit Intersexualität auf sich? Um das zu klären, möchte ich medizinisch und soziokulturell die Dimensionen der menschlichen Sexualität mit Ihnen diskutieren. Angefangen vom genetischen und biologischem Geschlecht bis hin zur Geschlechtsidentität und Geschlechterrollen.

Herr Dr. Schilling: Interventionelle Neuroradiologie - Mit dem Katheter ins Gehirn

Die Radiologie und speziell die Neuroradiologie haben in den letzten zwei Jahrzehnten zum rein diagnostischen Teil einen zunehmenden therapeutischen Anteil dazu gewonnen. Insbesondere spielen in der Behandlung von Gefäßveränderungen im Gehirn minimalinvasive neuroradiologische Verfahren eine zunehmende Rolle und ersetzten operative Verfahren, bei denen der Schädel eröffnet werden muss. Behandelt werden unter anderem Hirnaneurysmen, arteriovenöse Malformationen oder Arterienverschlüsse oder -verengungen beim Schlaganfall. Alle diese Behandlungen werden auf dem Gefäßweg mittels Katheter und Mikrokatheter unter Röntgenkontrolle durchgeführt. Über den Mikrokatheter werden dann z.B. Platinspiralen zum Verschluss einer Gefäßwandaussackung (eines Aneurysmas) oder Flüssigkleber zum Verschluss einer Malformation eingebracht. Entweder finden diese Eingriffe geplant bei bekannten Hirngefäßerkrankungen statt oder aber auch als Notfalleingriff bei Hirnblutungen oder Hirndurchblutungsstörungen. Die Ergebnisse dieser minimalinvasiven Verfahren in der interventionellen Neuroradiologie sind im Vergleich zu den älteren operativen Verfahren meist besser oder bei geringerer Belastung des Patienten zumindest gleichwertig und gewinnen eine zunehmende Bedeutung bei der Behandlung von Hirngefäßerkrankungen.

Herr Borries: IT-Sicherheit in Unternehmen - Herausforderungen der Industrie 4.0 und Notfallmanagement

Anhand von realen Beispielen - logischerweise ohne soweit ins Detail zu gehen, dass Rückschlüsse auf die Branche oder gar auf die betroffene Firma möglich wären - soll gezeigt werden welche Probleme sich für die Firmen durch die Digitalisierung ergeben. Eine zum Teil über Jahrzehnte gewachsene IT-Landschaft ist vorherrschend in den Unternehmen, die Siematik S3 ist eine noch immer sehr weit verbreitete Industrie-Steuerungsanlage (Markteinführung 1974) und die Kombination von verschiedenen Generationen von z.B. Betriebssystemen garantiert zahlreiche de facto unbeherrschbare Schwierigkeiten und damit einhergehend zahlreiche Einfallstore für die Hacker. Mit Abstrichen wird sich das Gezeigte auch in den privaten Bereich übertragen lassen. In vielen Familien existiert derzeit mehr IT als in mancher Arztpraxis oder Klein(st)unternehmen besonders im Handwerk.

Herr Prof. Ressler: Kleiner, schneller, weiter – aktuelle Entwicklungen in der chemischen Analytik

Seit mehr als 150 Jahren bezeichnet man den Einsatz von Spektrometern und anderen Messgeräten in der Chemie als instrumentelle Analytik. Das klingt nach einem alten Hut, was soll daran noch neu und spannend sein? Wir werden sehen, dass auch nach 150 Jahren aktuelle Fragestellungen eine unermüdliche Verbesserung der chemischen Analytik notwendig machen. Moderne Entwicklungen wie Miniaturisierung (Lab on a Chip), Zeitauflösung bis in den Femtosekundenbereich und die Analytik von Gesteinsproben auf dem Mars sind Beispiele dafür, dass die chemische Analytik auch heute noch vor vielfältigen Herausforderungen steht. Langeweile gehört nicht dazu.

Herr Irngartinger: Läuft wie geschmiert! Brücken in Bewegung

Im Rahmen von großen Infrastrukturprojekten müssen Brücken oder Gebäude oft bewegt werden. Der Vortrag zeigt an Praxisbeispielen, welche physikalischen Grundsätze zu beachten sind und wie Brücken bewegt werden.

Herr Prof. Schneider: LEGO mit Atomen

Die Quantenmechanik ist eine der Hauptsäulen der modernen Physik. Diese im Jahre 1925 vom damals 24-jährigen Werner Heisenberg begründete physikalische Theorie beschreibt die Phänomene der Atomphysik, der Festkörperphysik, der Kern- und Elementarteilchenphysik. Diese Theorie ist auch die Grundlage für die Chemie oder moderne Computer. In dem Vortrag wird der Versuch unternommen, den Schülerinnen und Schülern einige wesentliche Ideen hinter dieser Theorie durch eine Analogie mit LEGO-Bausteinen näher zu bringen.

Herr Dr. Büttner: Macht der Korruption ein Ende! Kann man Korruption bekämpfen?

Was ist Korruption, Bestechung, Bestechlichkeit, Vorteilsnahme, Vorteilsgewährung? Korruption ist der Missbrauch anvertrauter Macht zum eigenen Nutzen oder Vorteil. Ob Bestechung oder Bestechlichkeit im internationalen Geschäftsverkehr oder im eigenen Land, ob Käuflichkeit in der Politik oder der Versuch, durch Schmiergelder Vorteile zu erlangen - Korruption verursacht nicht nur materielle Schäden, sondern untergräbt auch das Fundament einer Gesellschaft. Man spricht bei Korruption von einem unsichtbaren Phänomen, denn beide Akteure , meist zwei, der Bestechende und der Bestochene, haben an einer Aufdeckung kein Interesse und setzen alles daran, ihr Tun zu verschleiern. Deshalb ist der Schlüsselbegriff der Korruptionsbekämpfung Transparenz. Der gemeinnützige Verein Transparency International e.V. setzt sich für die Vermeidung von Korruption durch Transparenz der Verträge zwischen den Partnern ein. Ein zweiter Schlüsselbegriff ist der Appell an die Integrität der handelnden Personen. Was ist Integrität? Wie kann man Korruptionsanfälligkeit der Staaten vergleichen? Welche Präventionsempfehlungen können wir den Unternehmen aber auch den Hochschulen geben?

Herr Prof. Dr. Seeberger: Malaria-Medikamente aus Pflanzenabfall

Malaria tötet immer noch über 300 Millionen Menschen jedes Jahr, die meisten sind Kinder unter fünf Jahren. Derzeit sind die besten Medikamente immer noch zu teuer für die Menschen in Afrika. Wir haben eine Methode entwickelt um aus dem Abfall von Beifusspflanzen mit Hilfe von Licht und Luft den Wirkstoff Artemisinin herzustellen.

Herr Prof. Oellrich: Mathematik als Beruf? Von logischen Strukturen und spannenden Aufgaben

In der Schule wird Mathematik zumeist als Sammlung von Regeln und Techniken präsentiert, die man lernen muss. Dann werden Aufgaben gerechnet, die vor allem der Einübung dienen, weniger dem Blick für das Ganze. Eigentlich geht es aber darum, eine formale Struktur vollständig zu verstehen, ihre logischen Konsequenzen zu erkennen, sie auf Probleme anzuwenden, die ohne sie nicht lösbar wären. Dabei ist Mathematik keineswegs verstaubt und doch schon lange bekannt. Sie ist eine präzise Sprache, die zur Formulierung realer Probleme aus Naturwissenschaft und Technik nicht mehr wegzudenken ist. Sie steht in einem ständigen Wechselspiel mit Problemen aus der Realität, die irgendjemand irgendwann einmal lösen wollte. Ich zeige an Beispielen, wie heutiges mathematisches Wissen entstanden ist und weiter entstehen wird. Dieser Prozess ist sehr spannend und lädt zum Mitmachen ein, ein Leben lang! Deshalb werde ich ebenfalls verraten, was ihr nach der Schule tun könnt, um einen mathematischen Beruf zu ergreifen.

Herr Dr. Lauterjung: Naturgefahren: Erdbeben, Vulkane, Tsunami

Im Vortrag wird die Entstehung von Naturgefahren erklärt und auf die verschiedenen Typen von Naturgefahren eingegangen. Anhand von Beispielen werden die möglichen Auswirkungen auf unseren Lebensraum gezeigt. Schließlich werden Möglichkeiten aufgezeigt, was man gegen Naturgefahren tun kann durch Frühwarnsysteme, bauliche Maßnahmen und Verhaltensmaßregeln.

Herr Prof. Fabig: Navigation heute und vor 500 Jahren – was wir von den alten Seefahrern lernen können

Navigation heute und vor 500 Jahren – was wir von den alten Seefahrern lernen können

Herr Hahne: Neue Trends bei Kunststoffverpackungen, Bio-Kunststoffe und CO2-Fußabdruck

Kunststoffverpackungen-inzwischen täglich in den Medien und das meist negativ. Warum gibt es sie überhaupt, was gibt es für neue Trends? Was sind sog. Bio-Kunststoffe und wie wird eigentlich der CO2-Fußabdruck berechnet.

Herr Dr. Hintze: Optogenetik - Kann man eine lebende Maus mit Licht steuern?

Was ist Optogenetik? Dieses faszinierende neue Forschungsgebiet erlaubt die Nutzung von Licht zur Steuerung zellulärer Funktionen. Fast alle Organismen können in bestimmter Weise auf Licht reagieren, aber erst die Optogenetik ermöglicht eine direkte Aktivierung von Neuronen oder zellulären Stoffwechselprozessen allein durch Licht. Neueste Forschung nutzt diese Technik, um gezielt das Gedächtnis von Labormäusen zu untersuchen oder sogar deren Gedächtnis zu manipulieren. Wir wollen in diesem Vortrag die Technik der Optogenetik kennenlernen und exemplarisch einige neue Forschungsergebnisse dazu ansehen.

Frau Sakurayama / Herr Hildebrandt / Frau Muth: Organspende

Wir sind eine Arbeitsgemeinschaft, die von Studierenden der Charité gegründet worden ist, um die Aufklärung über das Thema Organspende in der Bevölkerung weiter voranzutreiben. Dabei wollen wir einerseits Faktenwissen über die Vorgänge der Organspende und die rechtlichen Hintergründe vermitteln und andererseits Fragen und eventuellen Vorurteilen entgegentreten. Wusstet ihr z.B. dass man schon mit 14 Jahren einer Organspende widersprechen kann?

Herr Prof. König: Paradoxa in der Wahrscheinlichkeitsrechnung

Ein Paradoxon oder Paradox (Mehrzahl: Paradoxa oder Paradoxien) ist ein scheinbar oder tatsächlich unauflösbarer, unerwarteter Widerspruch. Altgriechisch παραδoξoν, vonπαρα=gegen- und δoξoν=Meinung, Ansicht. Ein paar logische Formen: Negation eines Selbstbezuges (z. B. Dieser Satz ist falsch.), Stilfigur in der Rhetorik (z. B. Weniger ist mehr!), Phänomene, die der Intuition widersprechen (z. B. Fragen nach (Un-)Endlichkeit von Raum und Zeit), Scheinbare Widersprüche, die sich bei genauerer Analyse auflösen

Herr Prof. Schmidt-Kretschmer: Probleme lösen - Quickndirty oder mit Methode?

Konstruieren ist eine disziplinübergrei-fende, ganzheitliche kreative Tätig-keit, die mit universell einsatzbaren Methoden komplexe und oft unscharfe Probleme löst. Konstrukteure haben fast alle Produkte, die wir im täglichen Alltag verwenden, erdacht bzw. konst-ruiert. Ohne Konstrukteure ist techni-scher Fortschritt fast undenkbar.Doch Konstruieren als Kernkompetenz steht selten auf dem Lehrplan. Durch Vortrag und Diskussion soll die-se Lücke etwas verringert werden. Es werden dazu die Besonderheiten des Konstruktionsprozesses und allgemein anwendbare Kreativitätstechniken erläutert und an kleinen Beispielen interaktiv erprobt.

Herr Langwara: Sehen, was Menschen nicht sagen

Hat er mich angelogen? Oder sagt er die Wahrheit? Ob er mich anruft? Was denken wohl meine Mitschüler über mich? Solch eine oder eine ähnliche Frage hat sich wahrscheinlich jeder schon einmal gestellt. Wer möchte nicht mal hinter die Fassade schauen und wissen, was in den Köpfen anderer Menschen vorgeht, was sie denken und wie sie wirklich fühlen. Der bekannte Fußball-Coach Pep Guardiola hat einmal gesagt: Ich brauche nur fünf Minuten, um die Taktik unseres Gegners zu entschlüsseln. Stellen Sie sich vor, Sie bräuchten nur wenige Augenblicke, um die Körpersprache anderer Menschen treffsicher zu entschlüsseln und deren Bedeutung zu verstehen. Um klar zu sehen, wie sich die Person fühlt, was sie denkt, wie sie als Persönlichkeit tickt. Ob sie gerade die Wahrheit sagt oder lügt. Zu sehen, was nicht gesagt wird. Was nicht ausgesprochen aber dennoch sichtbar ist. Genau dies ist das Ziel dieses Vortrags: Ihnen einen Einblick in die Welt der stillen Sprache der Mimik und des Körpers zu geben.

Herr Dr. Luther: Setting the Pace for the Future – Wie funktionieren moderne Herzschrittmacher?

Implantierbare Schrittmacher- und Defibrillator-Systeme bestehen aus einem Aggregat und einer oder mehreren Sonden, die die elektrischen Signale zum Herzen gibt bzw. diese auslesen kann. Dazu wird die Sonde ausgehend vom Aggregat in einer Tasche unter der Haut über die Venen bis ins Herz geführt und dort fixiert. Der Vorteil dieser Implantate ist, dass die elektrischen Signale des Herzens direkt dort ausgelesen werden, wo sie entstehen und das Implantat mit der passenden Therapie darauf reagieren kann. Darüber hinaus ist die Anregung des Herzens nur dort möglich. Die Herausforderung für die Aggregate und Sonden ist, dass sie die Funktion des Auslesens (= Sensing) und der Therapieabgabe (= Pacing und Defibrillation) möglichst lange erfüllen müssen - im besten Fall ein Leben lang. Damit z.B. eine Sonde so lange hält, muss sie besonderen, sich stetig wiederholenden Belastungen standhalten. Denn das Herz zwingt die Sonde mit jedem Schlag zu einer Bewegung – und das ca. 75-mal in der Minute und damit ca. 400 Millionen-mal in 10 Jahren. Damit das für Sonden funktioniert, werden bei der Entwicklung von Implantaten Computersimulationen und experimentelle Tests durchgeführt, mit denen die Belastungen im Herzen nachgestellt werden können. Im Vortrag wird an Animationen, Herzschrittmachersystemen und 3D Drucken von Herzen interaktiv dargestellt, welche Herzerkrankungen und Therapieformen es gibt, wie Herzschrittmacher funktionieren und welche technischen Methoden bei der Entwicklung neuer Implantate eingesetzt werden.

Herr Prof. Selbig: Über Goethe und Bioinformatik - Interdisziplinarität in moderner biomedizinischer Forschung und Lehre

Seit vielen Jahren spielt Interdisziplinarität, insbesondere in den modernen Naturwissenschaften, eine große Rolle. Wir kennen Disziplinen wie Biochemie und Geophysik. Durch den rasanten technologischen Fortschritt in der Molekularbiologie und vor allem in der Genetik entstanden neue interdisziplinäre Wissenschaftsgebiete wie Bioinformatik, Systembiologie, molekulare Medizin und Systemmedizin. Aspekte von Disziplinen, die aus der Mode gekommen zu sein schienen, wie Systemanalyse und Kybernetik erleben darin eine Renaissance. So erklärt sich, dass sich in Berichten über neue Resultate aktueller biomedizinischer Forschung technisch-informatische Begriffe wie Hochdurchsatz, Terra-Byte und Datenbanken finden. Anhand von Beispielen aus den Bereichen viraler Infektions- und Tumorerkrankungen und auf der Grundlage konkreter Projekte wird illustriert, wie Wissenschaftler der Universität Potsdam und der ortsansässigen Max-Planck-Institute in aktuelle interdisziplinäre Forschung und Lehre in Biologie und Medizin integriert sind.

Herr Dr. Brandenburg: Videocodierung - Wie Filme kleingerechnet werden.

Egal ob Fernsehen, Netflix oder Youtube, bewegte Bilder werden digital als Folge von Nullen und Einsen übertragen. Dabei übersteigt die Menge der anfallenden Filmdaten bei weitem die vorhandenen Übertragungsmöglichkeiten. Ohne eine Kompression der Videodaten würde es keine Videos im Internet und damit das Internet, wie es heute existiert, nicht geben. In dem Vortrag werden Ideen und Grundkonzepte aus der digitalen Videocodierung vorgestellt. Hierbei ist es wichtig zu verstehen, wie das Sehen eigentlich funktioniert. Dies führt direkt zu der Frage, was wir sehen, oder besser nicht sehen, was also nicht mit dem Video übertragen werden muss. Bei der Suche nach weiteren Kompressionsmöglichkeiten spielen dann sich wiederholende Muster, die im Video auf den verschiedensten Ebenen vorkommen können, eine wichtige Rolle. Getragen von der Idee, was schon da ist, muss nicht gesendet werden, lassen sich Videos so um ein vielfaches verkleinern.

Herr Harksen: Was geschah beim Kernreaktorunfall in Tschernobyl?

Durch die preisgekrönte HBO-Fernsehserie Chernobyl wurde der Reaktorunfall in Tschernobyl wieder in Erinnerung gerufen. Aber was geschah in der Nacht des 25.04.1986 genau, und wie kam das verhängnisvolle Zusammenspiel von menschlichen und technischen Ursachen zustande? Kann sich diese Art von Unfall auch woanders wiederholen? Nach einer kurzen Einführung in die Grundlagen von Kernkraftwerken wird der Vortrag darauf Antworten geben.

Herr Kühmstedt: Was macht man als englischer Sprachwissenschaftler? Ewig Englisch lernen?

Warum ist die Orthographie im Englischen (also die Schreibung englischer Wörter) eigentlich so weird? Und warum reden Amerikaner*innen, Australier*innen, Afrikaner*innen und sogar Menschen in Großbritannien selbst, wie die Schott*innen, usw. anders als Engländer*innen? Zusammen mit euch möchte ich einen kleinen Ausflug in einige der Arbeitsfelder der Sprachwissenschaft (insbesondere der englischen Linguistik) unternehmen. Gemeinsam wollen wir dabei einerseits versuchen, u. a. die oben gestellten Fragen zu beantworten, andererseits werden wir aber auch mal einen Blick auf eure (deutsche) Sprache werfen. Und keine Sorge: Hierfür müsst ihr garantiert weder Vokabeln noch Grammatik pauken.

Herr Marzik: Was tun für den Klimaschutz und wie lässt sich das rechtlich wirksam umsetzen?

Welche Gestaltungsmöglichkeiten und welche Restriktionen ergeben sich aus dem Recht für einen effektiven Klimaschutz? An welche Maßnahmen kann man denken? Worin liegen die Hindernisse? An verschiedenen Beispielen aus dem deutschen, europäischen und internationalen Klimaschutzrecht wollen wir uns ansehen, was es bereits an rechtlichen Regeln gibt, was alles möglich ist und wie man es umsetzen kann. Dabei soll gezeigt werden, wie Recht auf verschiedenen Ebenen entsteht, wie es zur Geltung kommt und dann auch umgesetzt wird.

Herr Röwekamp: Weitere vier Jahre Trump? Die USA ein Jahr vor der nächsten Wahl

In dem Vortrag und in der Diskussion mit den Schülern würde es darum gehen: - wie die USA ihren Präsidenten wählen und wie der Präsident mit anderen Verfassungsorganen (insb. dem Kongress) interagiert, - wie der Stand der Vorentscheidung über die Kandidaten der einzelnen Parteien ist, - welche Themen das (sehr gespaltene) Land derzeit beschäftigen und auch im Wahlkampf eine wichtige Rolle spielen werden sowie - warum diese Wahl in den USA auch für uns in Deutschland und Europa so wichtig sein wird. Ich würde dabei sowohl mein politikwissenschaftliches Wissen als auch meine journalistische Sicht auf das Thema und meine persönlichen Erfahrungen mit dem amerikanischen Alltag einbringen (ich reise aus beruflichen Gründen, aber auch privat, etwa zweimal pro Jahr in die USA).

Herr Dr. Petri: Wie gefährlich sind Chemiefabriken? Eine Einführung in die Welt der Prozesssicherheit bei chemischen Reaktionen

Erörterung der Gefahrenarten bei chemischen Reaktionen und wie man professionell damit umgeht. Dabei werden die Grundlagen der Risikoanalyse erklärt und die Maßnahmen auf der Anlagenseite und der Prozessablaufseite erörtert. Diskussion über sichere Prozessführung anhand eines Beispiels.

Herr Prof. Schmidt-Kretschmer: Wie werde ich Erfinder?

Geht nicht – gibts nicht! Was ist ein Erfinder? Was mache ich als Erfinder, wenn mir nichts einfällt? Wie komme ich auf gute Ideen? Wie verhindere ich, dass ich meine neuen Ideen vergesse? Wie kann ich aus einer Idee viele Ideen machen? Wie kann ich meine Ideen ordnen? Wie finde ich zusammen mit Freunden Ideen? Wie kann ich meine Ideen bewerten? Wie mache ich aus einer Idee ein Produkt?Die Veranstaltung hat im ungünstigsten Fall Vortragscharakter und ist im günstigsten Fall ein interaktives Ausprobieren (learning by doing) von kurz erklärten Vorgehensweisen an kindgerechten Beispielen.

Herr Prof. Moeller: Wie wir uns gegen Krankheiten wehren – Oder: Wie man ein Medikament erfindet

In meinem Vortrag werde ich sehr allgemein vorstellen, wie Krankheiten entstehen und welche natürlichen Abwehrmechanismen unser Körper gegen Krankheiten einsetzt. An wenigen konkreten Beispielen werde ich dann erklären, wie Medikamente bei der Bekämpfung von Krankheiten helfen können und wie solche Wirkstoffe entwickelt werden. Ich werde besonderen Wert darauf legen, zu zeigen, dass sowohl bei der Erforschung von Krankheiten als auch bei der Entwicklung von Medikamenten sehr viele wissenschaftliche Fachrichtungen zusammenarbeiten müssen, um zum Erfolg zu kommen.